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Klimaschutz durchs digitale Arbeiten? Viele Berufstätige sehen noch keinen Zusammenhang

Digitaler Arbeits­platz und Klima­schutz – hat das überhaupt etwas mitein­ander zu tun? Die Ergeb­nisse zweier Studien vom Vodafone Institute for Society and Commu­ni­ca­tions sowie vom Öko-Institute e. V. in Freiburg zeigen: Viele Faktoren beein­flussen, ob bzw. wie viel CO2-Emissionen beim Homeoffice einge­spart werden. Technische Homeoffice-Ausstattung, Heizen im Winter und die Daten­über­tragung stehen den beim Pendeln einge­sparten CO2-Emissionen gegenüber. Auch die Häufigkeit des Homeoffice und die Trans­port­mittel sorgen für weitere Szenarien. Dennoch könne die Frage aus Sicht der Auftrag­geber mit einem „ja“ beant­wortet werden: Das Arbeiten aus dem Homeoffice spare in den meisten Fällen CO2-Emissionen und sei nur in den wenigsten Szenarien nicht geeignet, um Emissionen einzu­sparen.

Spannend ist: Nur 35 Prozent der deutschen Arbeit­neh­me­rinnen und Arbeit­nehmer kommen auf die gleiche Antwort. Das zeigt die YouGov-Studie „Digita­li­sierung und Klima­schutz 2022“, die von der Strate­gie­be­ratung und Digita­li­sie­rungs­agentur Hirschtec beauf­tragt wurde. 52 Prozent der 537 Befragten unter­schätzen die positive Wirkung, die verrin­gerte Pendelwege und digitale Büropro­zesse auf das Klima haben.

Auch die Relevanz von Digita­li­sierung für die Entwicklung moderner Techno­logien wird von dem Großteil der Befragten nicht gesehen. Knapp ein Drittel ist der Meinung, dass die Digita­li­sierung viele Klima­schutz­maß­nahmen erst möglich macht. Die Auftrag­geber der Studie vermuten: Deutsche Arbeit­neh­me­rinnen und Arbeit­nehmer bringen eine digitale Welt noch nicht mit der Entwicklung klima­freund­licher Techno­logien in Verbindung.

Die Zahlen der Studie lassen zudem erkennen, dass verschiedene Alters­gruppen den Zusam­menhang zwischen einer digitalen Welt und dem Klima­schutz unter­schiedlich einschätzen: Jüngere Menschen unter 45 Jahren sind wesentlich häufiger der Ansicht, dass der Klima­schutz durch die Digita­li­sierung erst möglich wird (38 Prozent). Lediglich 26 Prozent der über 45-Jährigen sehen das genauso.

Quellen:
HIRSCHTEC GmbH & Co. KG (2022): Digita­li­sierung und Klima­schutz 2022

Vodafone Institute for Society and Commu­ni­ca­tions (2021): Homeoffice report

Öko-Institute e.V. Freiburg (2022): Arbeiten im Homeoffice